Andere Städte, andere Räume im Zwergerlpavillion

Ausstellungsansicht Zwergerlpavillion Foto: Renate Hausenblas

Wir stellten uns die Frage nach der Rolle und den Räumen, die Frauen während der Immigration beziehungsweise nach Abschluss des Ankommen im Neuen „Land“ einnehmen, welches nicht immer einfach ist, da vieles unbewusst und bewusst mitgetragen wurde und der Weg mehr oder weniger schwierig war. „Und Gespenstern, Geistern und Geiseln, die uns über alle Meere folgen, die uns besitzen werden bis zu dem Tag, an dem wir uns ihnen von Angesicht zu Angesicht stellen, kämpfen und siegen.

Wir realisieren Installation, in deren Mittelpunkt eine multimediale App, die professionelle Fotos, aktuelle Geschichten, Zeichnungen und Streams vereint, um das auszudrücken, was unaussprechlich ist.

Um diese Welten sinnbildlich zu enthüllen, entwickeln die Künstlerinnen nun eine eigene Bildsprache. Zum einen soll den Gefühlen betroffener Migrantinnen eine Ausdrucksmöglichkeit gegeben werden, zum anderen soll ein stiller Dialog mit den Betrachter*innen initiiert werden, der Brücken zwischen „inneren Räumen“ schaffen soll.

Gezielt wurden Räume gesucht, die in Zusammenhang mit wichtigen Geschichten stehen.

Nach dem „Shooting“ sind wir in vielen Gesprächen, einzeln und in kleinen Gruppen, den Weg der Migration von dem Moment des Entschlusses bis zum vermeintlichen Ankommen näher gekommen. Die Frauen selbst entdecken viele Parallelitäten über sozioökonomische Schichten, Zeiten und Kontinente hinweg. Wir stellen uns der psychischen und physischen Gewalt, die auf uns einwirkte, die machte, dass wir auf Wanderschaft gingen. Viele sind nicht angekommen und wissen auch nicht, ob sie je eine neue Heimat finden werden. Andere sind nach Generationen erst im „Ankommen“ und können den anderen helfen.

Diese Geschichten wurden anonymisiert und standardisiert, da einerseits manches ähnlich und vieles zu persönlich war. Hier eine sehr kleine Auswahl mit dem Hinweis: „Mehr hören Sie im Zwergerlpavillion mitten im Mirabellgarten der barocken Stadt Salzburg“.

Ostende
Leere Gräber
Fremde Schwester

App/Schmuck/Organisation

Renate Hausenblas (Objekte): Geboren 1963 in der Gegend von München und dort auch aufgewachsen / Studium in Salzburg / Lebensversuche zwischenzeitlich in München / jetzt in Salzburg angekommen / Kunstschaffende /

Fotos

Ekaterina Sevrouk (Fotos): Geboren 1975 in Moskau / studierte dort Deutsche Philologie und Kunstgeschichte / seit 2015 (über den Umweg durch Österreich) in Berlin lebend und lernend / Fotografin /

Geschichten

Sarah Kretschmer (Text): Geboren 1969 in Saarbrücken / aufgewachsen zwischen Basel und Stuttgart / seit nunmehr 11 Jahren mit ihrer Familie in Salzburg wohnhaft / Kulturtäterin /

Papiertheater

Elisabetta De Cave / scenographer / design and construction of cardboard objects, ranging between stages, trade shows, room décor and furnitures / www.elisabettadecave.com

Tonaufnahmen/Soundmix

Mike Winkelmair

Darstellerinnen

Gabriela, Astrid, Lola, Sevdalina und Stanmira, Mahdie, Stephanie und Anna, Stephanie, Sandra, Jana, Margaretha, Elisabetta und Nicola, Daniella, Simona, Corinna, Alejandra, Zorica und Paola, Anikki, Piedad vom „Bistro de Marquez“ hinter der Schranne, Nabila vom Jeanskamel jetzt in WIen und Gubta, Mirijam und Liudmila

Orte und Danksagungen:

Bad Gastein

Dank an die Villa Mühlberger

Bad Ischl

Kaiservilla Bad Ischl, mit einem speziellen Danke an Erzherzog Markus S. Habsburg-Lothringen

Salzburg

Dank an: Hotel Bristol, Schloss Leopodskron, Stadtbibliothek, Neue Residenz, „Flip“ (Bar), „Die Weisse“, Cafe Tomasseli, Schloss Mirabell, St. Blasius und das Atelier unseres Künstlerfreund Markus Kircher

Wien

Hundertwasserhaus © Namidia AG, Clarus, Schweiz
Dank an das Wittgensteinhaus und die Baumgartenhöhe

Großgmain

Dank an das Freilichtmuseum


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